Eigentlich wollten die Ruderer des RVLH über das letzte Wochenende eine Wanderfahrt auf der Weser unternehmen. Corona-bedingt ist das Vorhaben aber ins Wasser gefallen. Stattdessen versuchten sie sich in einer neuen Sportart: Am Samstag wurde Disc Golf gespielt.
In drei Etappen wollten zwölf Wanderfahrer des Ruderverein Lüdinghausen die Weser von Rinteln bis Verden bezwingen. Fast 150 Kilometer hätten sie dann von Freitag bis Sonntag letzte Woche zurückgelegt. Die Planung dazu erfolgte bereits Ende letzten Jahres. Doch dann kam das Corona-Virus und damit viele Einschränkungen: Plötzlich stellten sich Fragen rund um einen Mindestabstand, der im Ruderboot nur knapp nicht eingehalten werden kann. – Es fehlen 10 bis 20 Zentimeter. So war die Ausübung der Sportart selbst lange Zeit nur Einzelpersonen möglich, später Personen aus zwei Haushalten. Aber an eine Wanderfahrt in gesteuerten Vierern war nicht mehr zu denken. Selbst der Transport der Ruderer im Bulli und die geplanten Übernachtungen in Schlafsäcken in Bootshäusern erschienen unmöglich. Ende Mai fasste die Fahrtenleitung um Rainer Nee schweren Herzens den Entschluss die Tour abzusagen.
Um dennoch ein kleines gemeinsames Erlebnis zu haben wurde nach einer Alternative gesucht. Denn schließlich hatte sich alle Beteiligten ein verlängertes Wochenende freigehalten. Über persönliche Kontakt zu den Disc Golfern Lüdinghausen entstand die Idee, diese Sport mal auszuprobieren. Und so tauschten die Ruderer ihre Skulls gegen Discs, die man übrigens auch bei LH-Marketing ausleihen kann. Dirk Ommen, Bernd und Philipp Horstmann gaben den Laien eine kurze Einführung in die Wurftechnik und Begriffe. Mit "Midrange" und "Putter" bestückt, aufgeteilt in zwei Teams, begaben sich die Wassersportler auf den neun Bahnen umfassenden Parcours zwischen Berufsschule, Rialto-Brücke und Südwiese. Sie staunten nicht schlecht als die Profis ihre Discs warfen. Denn als es zunächst so aussah, als würden sie das Ziel grob verfehlen, schlug die Scheibe hoch in der Luft eine Richtungsänderung ein und nahm direkten Kurs auf den Korb, den sie nur um wenige Meter verfehlte. Bei den Ruderern sah das oftmals nicht ganz so elegant aus. Nach gut zwei Stunden Spielzeit stand fest: Für ein Ass, also den direkten Wurf in einen Korb, fehlt noch einiges an Übung. Die Bernd Horstmann wussten aber zu beschwichtigten: Auf dem Parcours in Lüdinghausen sei das bislang nur dreimal vorgekommen.
So zählte für die Ruderer schlussendlich auch weniger die Punkteauswertung – natürlich wurde ein Sieger gekürt – als dass man gemeinsam einen gelungenen Nachmittag in der Steverstadt verbracht hatte. Gerne revanchierten sie sich mit einer Einladung zum Bootshaus. Mal sehen wie es für die Disc Golfer ist ihre Scheiben gegen Skulls einzutauschen.