Heiß ist es gewesen – sehr heiß. Und wer sich ohne Schatten stundenlang in praller Sonne mitten auf der Elbe aufhält, sucht nach Abkühlung. Wenn man dann auch noch weiß, dass der Strom in seiner Mitte nicht mehr als 1,60 Meter Wassertiefe hat, ist der Sprung ins Wasser nicht mehr weit. Diese Form der Erfrischung wählten einige der insgesamt 16 Ruderer des Rudervereins Lüdinghausen (RVLH), die von Donnerstag bis Montag in Sachsen-Anhalt mit dem Boot unterwegs waren.
Die diesjährige Ruderwanderfahrt führte von Aken oberhalb Magdeburgs durch die Landeshauptstadt hindurch nach Havelberg. Dort mündet, wie der Name ahnen lässt, die Havel in die Elbe. Auf insgesamt 150 Ruderkilometern hatten die Lüdinghauser den Fluss fast für sich alleine. Wegen des niedrigen Pegelstandes begegnete ihnen kein einziges Frachtschiff. Vereinzelt kreuzten wenige Freizeitboote den Kurs aber meistens sah man nur Wasser und Natur. Da die Elbe als naturbelassener Fluss gilt, musste auf der gesamten Strecke auch lediglich eine einzige Schleuse passiert werden. Und die Talschleusung von gefühlten 5 cm ließ bei den Ruderern Fragen nach der Sinnhaftigkeit dieses Bauwerks aufkommen. Die Stromschnellen am Magdeburger Domfelsen wurden schließlich auch glatt durchfahren.
Mit einem sogenannten Kirchboot, das insgesamt ungewöhnliche 14 Ruderplätze plus Steuermann bereithielt, saßen im wahrsten Sinne des Wortes alle in einem Boot. Unterstützt vom Landdienst wurde auch die Versorgung unterwegs sichergestellt. Nicht zuletzt dank der guten Organisation von Fahrtenleiter Rainer Nee war die Laune immer richtig gut. Wirklich verfahren konnte man sich auch nicht, einfach immer flussabwärts, so dass die Natur ganz ohne nautischen Stress genossen werden konnte. Dass am Abschlussabend der Pizzateig dann knapp wurde, konnte die Stimmung auch nicht mehr gefährden und im nächsten Jahr geht es ganz sicher wieder auf Tour.